Scham kommt selten allein, Scham braucht Publikum – und sie zu überwinden auch. In einer virtuos skurrilen Musicalperformance zwischen Castingshow und Klassenzimmer blicken die Performer*innen von Polymora Inc. ihren blinden Flecken ins Gesicht, be/schämen sich öffentlich und zerlegen dabei gesellschaftliche Systeme von Scham und Beschämung.

FAMILIA*FUTURA ist ein Festival Familien-Vielfalt und Fürsorge-Utopien. Seit 2018 versammelt das Festival Familien, Interessierte, Künstler:innen, Wissenschaftler:innen, Aktivist:innen und lokale Initiativen zu einem kreativ ausgestalteten Dialog. Ziel ist es, gemeinsam neue Strategien des familiären Zusammenlebens zu entwickeln.

Aus Geräuschen Geschichten entwerfen – das ist das Ziel der Hörpiel-Workshops. Mit dem Aufnahmegerät gehen wir auf Klang-Jagd, identifizieren spielerisch das Gehörte und entwickeln aus der Beute assoziativ eine Geschichte. Klang kann verschiedenes bedeuten und das regt die Fantasie an. Egal welches Genre, ob Horror oder Romanze, hier können Teilnehmende von 8 – 80 Jahren ihrer kreativen Seite freien Lauf lassen.

Wer gehört hier wem? Das Kind der Mutter, die Mutter dem Kind… und was ist überhaupt mit anderen Eltern? Der Workshop geht der Frage nach, wie Leiblichkeit und Mutterschaft zusammenhängen. Wo enden körperliche Erfahrungsräume und wo beginnt kulturelle Überschreibung? Der Workshop richtet sich an Sorgetragende und die, die es werden wollen und gibt Einblicke in Lebensrealitäten von Leihmutterschaft, Adoption, Co-Elternschaft, Trans-Elternschaft.

Worin drückt sich Weißsein aus? Was sind weiße Privilegien? Wie verkauft sich Weißsein so erfolgreich als Norm? Und kann man Weißsein verlernen? Die Frl. Wunder AG setzt ihr Publikum in einen ethnographischen Schauplatz. Hier sind die drei Performerinnen bei der Entblätterung des Falles Rachel Dolezal zu beobachten, der ihnen ihr eigenes Weißsein vor Augen führt. Das Publikum begleitet sie dabei als teilnehmende Beobachter*innen in einer Mobiltelefon-Konferenz.

Das Performancekollektiv Frl. Wunder AG aus Hannover und die Theatercompany Solomonic Peacocks aus Blantyre (Malawi) gehen jeweils auf Recherchereise im fremden Land, vermitteln sich ihr Theaterverständnis und lassen sich von den Gastgeber*innen ins kalte Wasser einheimischer Kulturtechniken schubsen. Was ist uns gemeinsam, was unterscheidet uns und was können wir voneinander lernen? Kulturell, künstlerisch und vom Leben der anderen. Der gemeinsame Theaterabend geht diesen Fragen auf den Grund.